Über unsere Mitgründerin Jenny, ihre Erfahrungen in Tlholego und die Vereinsgründung von Tsala Ya Africa wurde in der Zeitung Rheinpfalz berichtet:
Viele Hürden bis zum Helfen
Jennifer May hatte einen Traum: nach Afrika zu reisen. Nach dem Abitur am Hans-Purrmann-Gymnasium erfüllte der sich mit Hilfe der Organisation DSJW (Deutsch-Südafrikanisches Jugendwerk). Ende Juli vergangenen Jahres kehrte May aus dem 25-Seelen-Dorf Tlholego nach Speyer zurück – mit einem neuen Wunsch: einen Verein zu gründen, um den Menschen dort zu helfen. In wenigen Wochen soll es soweit sein.
„Ich weiß nicht, woher der Traum von Afrika kam. Vielleicht vom Film „König der Löwen“, meint Jennifer May lachend. Längst steckt viel mehr als Farbenpracht und Fantasieszenen hinter dem, was die 22-Jährige bei ihrem Aufenthalt erlebt hat. Teilnehmerin eines Kommune-Projekts ist sie gewesen. „Das war wie eine Farm mit Garten und Selbstversorgung“, beschreibt sie ihre Unterkunft, die gleichzeitig Wirkungsstätte war. Um die Kinder in Tlholego habe sich May gekümmert – neben der Arbeit auf Farm und Feld. Auch unterrichtet habe sie an einer Schule, die von rund 150 Mädchen und Jungen aus dem Umkreis besucht wird. „Irgendwann sind wir auf die Idee gekommen, etwas zu tun“, erinnert sich May. Zu dem „wir“ zählt sie drei junge Frauen, die ebenfalls ein Jahr in Afrika verbrachten. „Für uns war es schlimm zu sehen, dass Kinder, die so schlau sind, keine Chance auf Bildung haben.“ Ein normaler Unterricht sei fast unmöglich gewesen. „Geometrie beizubringen ohne Geodreieck ist schwierig“, nennt May ein Beispiel. Eine weitere Hürde: die Sprache. Setswana reden die Menschen von Tlholego. Englisch nur bedingt. Für May und ihre Mitstreiterinnen war klar: „Nur wir Freiwillige können das Wissen der Kinder erweitern.“ Mit der Gründung des Vereins „Tsala ya Africa“ – was übersetzt „Freund von Afrika“ bedeutet – sollen die Zukunftsperspektiven der Jugend verbessert werden.
„Wir haben im November 2013 schon mit der Organisation angefangen, unsere Pläne aber tausendmal verworfen, weil das Agieren von Afrika aus nicht möglich war“, so May. Dass es auch in der Heimat nicht ganz so leicht ist, einen Verein zu gründen, mussten die Speyererin und ihre Freundinnen ebenfalls erfahren: „Es wird einem wirklich schwer gemacht“, gibt May zu und erzählt von notwendigen Dokumenten und gesetzlichen Vorgaben, die vor allem für das Sammeln von Spenden notwendig sind. „Gerade das Thema Finanzen ist hoch kompliziert“, betont sie. Zwischenzeitlich sind die Mädels auf gutem Weg. Die Aufnahme ins Vereinsregister steht bevor, der Vorstand ist gebildet, auf einer Internetseite sind Bilder und Texte zusammengetragen. Mit ersten Spendengeldern von Familie und Freunden soll Material zum Schulunterricht angeschafft werden. „Wir wollen die Schule in Tlholego erhalten und ausbauen“, nennt May als Ziel. Die Vereinsgründung sei „fast eine Lebensaufgabe.“ Aber der stelle sie sich gerne.
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